Ein Zwischenstand (+ 5 Tipps gegen Frustkäufe)

06:00

Bild von Sebastian Weindel / www.sebastian-weindel.de
In meinem letzten Post habe ich davon geschrieben, dass ich versuche einen Monat nichts zu shoppen. Ich muss ehrlich gestehen, der Monat ist noch nicht vorbei und ich bin schon eingeknickt. Bei einem Shoppingevent in einem Mannheimer Designergeschäft konnte ich mich noch zusammenreißen, aber ich habe dennoch zu einem anderen Zeitpunkt gesündigt. Gekauft habe ich mir zwar keine sinnlosen Sachen, aber ich wollte damit auch nicht warten. Jetzt plagen mich natürlich wieder Schuldgefühle und ich schäme mich etwas. Dennoch will ich am Ball bleiben und es bleibt die Einsicht, dass eine Shopping-Nulldiät sicher zum Jojo-Effekt führen wird. Also versuche ich nach und nach langsamer und auch weniger zu konsumieren. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Man fragt sich dennoch, warum es mir so schwer fiel. Nackt auf die Straße gehen hätte ich sicher nicht gemusst. Oftmals lockt die Gelegenheit (wie Sale) zum Spontankauf und man hat das Gefühl: "Wenn ich jetzt nicht zuschlage, werde ich es bereuen". Manchmal ist das so, aber es nicht zu kaufen, kann auch Glücksgefühle hervorrufen: "Ja, ich habe der Versuchung widerstanden". Wenn jedoch aus reiner Langeweile oder aus Frust geshoppt wird und es schon gar nicht mehr darum geht, was sinnvoll wäre, dann wird es gefährlich. Ich muss sagen, zum Glück gehöre ich eher zu den Gelegenheitskäufern als zu den Frustshoppern. Wobei das Geld am Ende so oder so weg ist, denn machen wir uns nichts vor, auch beim SALE wird uns nichts geschenkt.

Bei meiner Beschäftigung mit dem Thema bin ich auf diesen Spruch gestoßen: "Je größer die Löcher in der Seele, desto größer müssen die Perlen in der Krone sein". Ganz schön traurig, wenn man versucht mit Konsum zu kompensieren, was einem in der Seele wirklich fehlt. Was kann man also tun, um sich nicht zu sehr von der Mode- und Werbeindustrie verleiten zu lassen? Hierfür habe ich euch 5 Tipps zusammengestellt:

TIPP 1: Newsletter abbestellen, die einen zum Kauf verführen könnten. Falls ihr glaubt, dadurch Coupons und Aktionen zu verpassen, es gibt auch spezielle Seiten, auf denen ihr die meisten Rabattcodes findet, wann ihr wollt - und nicht wann die Unternehmen es vorsehen.

TIPP 2: Kleiderschrankinventur machen. Macht euch eine Tabelle, in die ihr eintragt wie viele Hosen, Blusen, Shirts, Jacken, Schuhe etc. ihr habt. Wie detailliert entscheidet ihr. Aber es sollte alles dabei sein. Je mehr ihr habt, desto anstrengender kann es werden. Das kann richtig nerven und Zeit kosten. Und das ist auch gut so. Wenn ihr erstmal festgestellt habt, dass ihr bereits 10 weiße Blusen habt, dann fällt es euch leichter, keine 11. anzuschaffen.

TIPP 3: Schlaft eine Nacht drüber. Wenn ihr mit einer kostspieligen Neuanschaffung liebäugelt, wartet lieber ab. Das kann besonders schwer fallen, wenn die Verfügbarkeit begrenzt ist. Je länger ihr wartet, desto eher werdet ihr sehen, ob ihr den Gegenstand auch wirklich braucht. Manche Wünsche und Käufe erledigen sich somit fast von allein durch das Wunder des Vergessens.

TIPP 4: Denkt daran wie viel Zeit euch euer Konsum kostet. Zeit die ihr auch anders verbringen könntet. So könntet ihr am Wochenende mit Freunden einen unvergesslichen Ausflug unternehmen, anstatt euch entnervt eure Beine in der Warteschlange zur Anprobe oder an der Kasse in den Bauch zu stehen.

TIPP 5: Der zufriedenste Mensch ist der, der in sich ruht. Sucht die Ursache für eure Unausgeglichenheit. Geht lieber zum Yoga oder treibt Sport, wenn ihr nervös oder gefrustet seid. Danach geht es euch besser und ihr habt den Kopf wieder frei - und werdet nicht überfallartig vom "Shoppingdämon" heimgesucht.

An diese Tipps versuche ich mich selbst in den nächsten Wochen zu halten. Ich wünsche euch eine schöne, entspannte Woche - genießt das Wetter mit Freunden bei einer Kugel Eis oder beim Grillen in Grünen.










You Might Also Like

0 Kommentare

Subscribe