Rückblick: Hübsch und Herzlich Modeflohmarkt (mit 10 Verkaufstipps)

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Heute möchte ich euch vom Hübsch und Herzlich Modeflohmarkt berichten und außerdem 10 Tipps für euren nächsten Flohmarktverkauf geben. Wenn ihr nur über Hübsch und Herzlich Flohmarkt lesen wollt, könnt ihr die Tipps am Anfang auch überspringen. Der Bericht fängt nach den drei Sternchen an.

Foto: Sebastian Weindel (www.sebastian-weindel.de)
Ich bin mittlerweile in Sachen Flohmarkt Profi und weiß schon gar nicht mehr auf wie vielen Flohmärkten ich bereits verkauft habe. Vermutlich haben die aussortierten Kleiderboxen einen doppelten Boden. Irgendwie werden sie nicht leer. Vielleicht liegt es auch daran, dass gelegentlich etwas Neues dazukommt. Wie man Fehlkäufe vermeidet und daran arbeitet, das Motto "weniger ist mehr" zu verinnerlichen, werde ich euch in einem meiner nächsten Posts erklären, wenn es um das Trendthema "Capsule Collection" geht. Zurück zum Thema. Als Profi braucht man natürlich auch professionelle Ausrüstung. Eines der wichtigsten Teile davon ist einen Kleiderständer, der die Sachen auch trägt und nicht unter der Last anfängt zu wackeln oder gar zusammenbricht. Auch das ist mir schon passiert. Wenn ihr also vorhabt öfter zu verkaufen, investiert lieber ein paar Euro mehr in eine wiederverwendbare Grundausstattung:

TIPP 1: Ich empfehle euch z.B. die IKEA Rigga (15 Euro) Kleiderstange statt einer billigen von Roller & Co (5 Euro). Letztere landet nämlich mit Sicherheit im nächsten Sperrmüll. Das ist unnötig für die Umwelt, ärgerlich wenn sie nicht hält, was sie verspricht und kostet Nerven. Die transparenten IKEA-Boxen, in der ich die Kleider vor und nach dem Flohmarkt lagere, sind ebenfalls praktisch, da sie mit einem Deckel zu schließen sind und so die Kleider vor Staub, Motten und Feuchtigkeit schützen. Dadurch dass sie durchsichtig sind, behält man immer den Durchblick, was darin ist. Und wenn eine Box leer ist, kann man sie nutzen, um andere Sachen darin zu lagern, die nicht im Keller oder auf dem Dachboden verstauben sollen, wie zum Beispiel Weihnachtsschmuck. Wenn ihr euch keinen Bruch heben wollt, besorgt euch einen Blumenroller oder ein Rollbrett. Bei ebenerdigem Zugang spart man sich damit die Schlepperei.


TIPP 2: Auch die Optik des Standes kann den Verkaufserfolg beeinflussen. Ich habe mir beispielsweise extra meine schönen kupferfarbigen Kleiderbügel von der dänischen Marke HAY mitgenommen. Das wirkt einfach viel ansprechender als billige Plastikbügel. Wenn man eher wenig zu verkaufen hat, kann man sich auch eine Tischdecke zulegen, die man immer mitnimmt. Dadurch sieht die Ware auch wertiger aus. Ich habe mir auch ein Wachstuch mit Marmoraufdruck besorgt und fand den Effekt auf dem eher langweiligen Holztisch sehr ansprechend und zeitgemäß. Es sind also mal wieder die kleinen Dinge, die den Unterschied machen.

TIPP 3: Zu den kleinen Dingen gehören auch die Arbeit, die man sich im Vorfeld beim Aussortieren macht. Ich habe vor dem Flohmarkt nochmal meine ganzen Sachen einzeln in die Hand genommen und einen Korb davon zur Caritas gebracht. Das kann ich jedem nur empfehlen, denn da kommen die Sachen auch an, wo sie gebraucht werden. Der Gewinn, den die Secondhand-Kaufhäuser machen (in Mannheim z.B. Markthaus oder Fairkauf) nutzen die sozialen Einrichtungen für gute Zwecke.

Foto: Sebastian Weindel (www.sebastian-weindel.de)
TIPP 4: Wenn ihr besonders knitteranfällige Blusen oder Kleider (aus Seide, Viskose etc.) verkaufen wollt, dann empfiehlt es sich die Sachen vorher zu bügeln. Ich habe es an einem Sonntagnachmittag gemacht und ja: es nervt. Aber es hilft dennoch, denn keiner möchte ein Kleidungsstück zu einem höheren Preis kaufen, wenn es aussieht als sei es durch den Fleischwolf gedreht worden. Wer sicher gehen will, dass seine Mühe nicht umsonst ist, hängt die einzelnen schwierigen Teile auf einen Bügel in einen Kleidersack.

TIPP 5: Wenn ihr ganz besondere Teile habt wie ein schönes Ballkleid, kann es sich lohnen eine Schneiderpuppe mitzunehmen. Ihr müsst nicht unbedingt wie ich eine besitzen, sondern könnt euch in sozialen Facebook-Gruppen (z.B. Free Your Stuff) eventuell auch eine ausleihen. Der Vorteil ist, dass die potentielle KäuferIn sieht, wie das Kleid fällt. Das Anprobieren von Kleidern bei Flohmärkten ist nämlich oft auch ein Problem.


TIPP 6: Nehmt einen Spiegel mit. Je größer, je besser. Falls ihr aber keinen großen transportfähigen Spiegel haben solltet, so empfehle ich zumindest einen etwas größeren Handspiegel, bei dem euer Gegenüber sehen kann, wie die Kette oder der Blazer angezogen aussieht.

Foto: Sebastian Weindel (www.sebastian-weindel.de)

TIPP 7: Verkauft im Team. Zusammen verkaufen macht nicht nur mehr Spaß, es ist auch sicherer, falls man mal seinen Stand verlassen möchte, um auf die Toilette etc. zu gehen. Auch könnt ihr so ein breiteres Angebot haben, vielleicht sogar mit unterschiedlichen Größen.

Foto: Sebastian Weindel (www.sebastian-weindel.de)
TIPP 8: Kommunikation ist das A und O beim Verkauf. Setzt die Preise nicht zu hoch an, sonst verschwinden die Kunden schnell. Verkauft Kleider für gerade Eurobeträge, lasst euch nicht auf 10-Cent-Verhandlungen ein, es sei denn ihr wollt es einfach nur loswerden. Handeln solltet ihr zulassen und fördern. Viele Flohmarktbesucher erleben erst dann ein Glücksgefühl beim Kauf, wenn sie es "runtergehandelt" haben. Damit solltet ihr also auch rechnen. Preise zu machen, die fair sind und trotzdem für beide Seiten gut, ist die Königsdisziplin beim Flohmarktverkauf. Aber am Ende zählt jeder Euro für jedes zu seltene oder ungetragene Teil.

www.sebastian-weinde.de
Foto: Sebastian Weindel (www.sebastian-weindel.de)
TIPP 9: Stellt ein paar Snacks oder Blumen auf euren Stand. Bietet den Kunden etwas gratis an, wenn euch etwas Gutes einfällt. Nehmt (Papier-)Tüten mit. Wenn ihr keine habt, sammelt die gebrauchten Einkaufstüten von H&M, Zara, Appelrath und Co., die ihr sonst wegwerft. So bekommen diese nochmal eine zweite Chance.

TIPP 10: Macht euer eigenes Ding. Bastelt Schilder, macht Angebote, gestaltet euren Stand so, dass ihr und er in Erinnerung bleiben. Ich habe zum Beispiel eine auffällig bedruckte Bluse angezogen. Beim Flohmarkt gilt: besser auffallen als in der Masse untergehen. Eine Freundin von mir, Sonia, hat zum Beispiel selbst designte Karten an ihrem Stand verkauft. Solche besonderen Dinge haben eine hohe Anziehungskraft, da man sie sonst nirgends bekommt.

Foto: Sebastian Weindel (www.sebastian-weindel.de)

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Hier folgt wie versprochen der Bericht vom Hübsch und Herzlich Flohmarkt.
Letztes Wochenende war es endlich wieder soweit. Ich habe mein Auto restlos überladen mit Kisten, Körben und der Kleiderpuppe, um meine Schätze auf dem Flohmarkt zu verkaufen. Aber nicht auf irgendeinem Flohmarkt, sondern einem Mädchenflohmarkt. Im Gegensatz zu Krempelmarkt & Co. trifft man hier noch am ehesten die gesuchte Zielgruppe für die gut erhaltenen Kleidungsstücke und modische Accessoires.















Organisiert wurde er von Ricarda Boecking, die ihr auf dem nächsten Bild seht. Der Eintritt kostete 1 Euro und sollte sicherstellen, dass der Menschenzustrom am Eingang geregelt ablaufen kann. Die Einnahmen des Eintritts wurden komplett an das Frauenhaus Mannheim gespendet.

Foto: Sebastian Weindel (www.sebastian-weindel.de)


Der Hübsch und Herzlich Modeflohmarkt öffnete also am Samstag den 27.02. seine Pforten für alle modebegeisterten Damen. Ich war auch mit einem Stand vertreten und habe mich super wohl gefühlt. Das ging den Kunden ähnlich, die in der Jungbuschhalle plus X am Samstagnachmittag von Stand zu Stand bummelten.

Foto: Sebastian Weindel (www.sebastian-weindel.de)
Viele der Stände waren liebevoll mit Weinkisten, Blumen oder Lichterketten dekoriert. Hier passte der Titel und das Motto der Reihe Hübsch und Herzlich wirklich perfekt. Die großzügige rechteckige Halle mit den großen Glasfenstern wurde von Ricarda und ihren fleißigen befreundeten HelferInnen mit geometrischen Lampions geschmückt und an jedem der Stände war ein Heliumballon angebracht, sodass man die Stände auch bei dem relativ großen Andrang noch von weitem ausmachen konnte.

Foto: Sebastian Weindel (www.sebastian-weindel.de)
Das Herzstück des Mädchenflohmarktes war aus meiner Sicht aber das Kuchen- und Tortenbüffet. Ich habe mir einen leckeren Schoko-Guinesskuchen gegönnt. Praktischerweise war mein Stand direkt in der Ecke neben der Essens- und Getränketheke. Ob das ein Zufall war oder die liebe Ricarda, die ich mittlerweile schon einige Jahre kenne an meine Vorliebe für Süßes gedacht hat.

Foto: Sebastian Weindel (www.sebastian-weindel.de)
Jedenfalls waren es drei sehr schöne Stunden, die leider viel zu schnell vorbei gingen. Aber so ist es ja meistens mit den Dingen, die Spaß machen. Ich habe in den 3 Stunden ca. 2/5 meiner Kisten leer bekommen. Die Kiste voller Schuhe war leider ein Verkaufsflop, dafür bin ich aber ansonsten ganz zufrieden mit meinem Umsatz. Vor allem aber bin ich begeistert von den netten Menschen, die mir begegnet sind und der generellen Stimmung unter den Verkäuferinnen, die weniger als Konkurrenz da waren, sondern als ein großes Team, um viele Mädchen glücklich zu machen.


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