Entscheidungen, zweifel-los.

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Wie erkennt man, ob man im Leben die richtigen Entscheidungen fällt? Wenn man nun doch selbst Schmied seiner eigenen Schicksalsrüstung ist, so ist jede Bewegung, jede Neigung in, jedes Recken des Kopfes in die eine oder andere Richtung, jeder Punkt, den man anvisiert, eigentlich schon maßgeblich daran beteiligt, wie sich der weitere Weg gestaltet und welche Wege sich gegenseitig ausschließen (sofern man es nicht mit einem paradox handelnden Wesen zu tun hat). Jede Entscheidung ist ein Massenmord an Möglichkeiten. Doch die Konsequenz, sich für oder wider ein Ding zu entscheiden, muss nicht gleich eine Absage an die Freiheit sein. Ein produktiver Genozid des Gedankenkreisels kann einen Zustand herbeiführen, der so viel besser ist als die gesichtslose Unentschlossenheit. Der grüblerische Mensch ist schließlich freier, hat er endlich einen Entschluss gefasst, der zu etwas führt. Er kann ihn befreien aus dem Dilemma der Zweifelhaftigkeit und dem ewigen Krampf des Abwägens und Ausschließens von Möglichkeiten. Jede Entscheidung zielt darauf ab, einen unklaren Zustand zu beenden. Entscheidungen zu treffen, die sich als richtig entpuppen, kann enorme Energien freisetzen. Und sollte es sich tatsächlich herausstellen, dass es die falsche Entscheidung war, die man wählte, so hat man letzten Endes doch die Genugtuung und Gewissheit, sich sicher zu sein, dass man etwas ausschließen kann. Eine dumme Entscheidung hilft manchmal mehr dabei sich weiterzuentwickeln als sie zu verwerfen. Am Ende weiß man mehr über seine wahren Bedürfnisse und Wünsche. Man fasse nur Mut, sich zu entscheiden. Zweifellos ist man dann, eines Tages, seine Zweifel los.

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